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Schlägt das Pendel zurück?

Warum Microsoft Vorreiter sein kann

Stefan Brackmann, 22. September 2024 03:00 Uhr

Eingestaubt?

Die Realwirtschaft scheint sich so langsam von auferlegten Grenzen zu befreien. Ausgerechnet der Tech-Konzern Microsoft kann hier als Beispiel herhalten. Bereits im Juli dieses Jahres kam die Nachricht, dass sich das Unternehmen von seinem DEI-Team getrennt. Dieses hatte ausgeschrieben die Verantwortung für die Bereiche Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration. Es ist die Rede von veränderten Geschäftsanforderungen, die zur Kündigung bereits zum 1. Juli 2024 führte. Hier scheint sich eine Entwicklung abzuzeichnen, die sich langsam aufgebaut hat. Bereits im Mai hatte die Firma Budweiser mit seiner Marke Bud light Schiffbruch mit einer Transgender-Werbung erlitten. WELT titelte später mit Go woke, go broke.

Das gesamte Thema LGBTQ+ hat seinen Zenit überschritten, eine Normalisierung der Debatte scheint sich langsam einzustellen. Wie so oft werden Themen im Verhältnis zu ihren Grundlagen, ob wirtschaftlich oder gesellschaftlich, gerne übertrieben. Angeheizt durch eine sehr lautstarke und reichweitenstarke Diskussion hat man sich schon lange von den wichtigen Grundlagen entfernt und nur noch in moralischer Überlegenheit argumentiert.

Gleiches könnte nun auch mit dem Bereich alternativer, besser noch CO2-armer Energieerzeugung geschehen. Und schon wieder scheint Microsoft hier eine große Rolle zu spielen. Werden die Unternehmen doch alle mit immer höheren Anforderungen nicht nur bürokratischer, sondern mittlerweile auch operativer Art, gegängelt, löst sich Microsoft mit einer wirklich bemerkenswerten Wendung aus den Fängen der CO2-Zertifikate-Händler. Noch im Juni musste der Konzern noch 500.000 Zertifikate erwerben.

Als extrem energieintensiv gilt die sich immer schneller entwickelnde KI-Technik. Hier musste Microsoft als eines der führenden Unternehmen handeln, um die weiter steigenden Anforderungen zu stemmen. Ein 20-Jahres-Vertrag mit einem Energieversorger wird hier Abhilfe schaffen. Der Clou dabei: Es wird ein Reaktor des durch einen schweren Störfall im Jahre 1979 teilweise stillgelegten Atomkraftwerks Three Mile Island wieder ans Netz gehen und die Versorgung gewährleisten.

Hier zeigt sich ganz deutlich, dass eine saubere Energieversorgung der Zukunft nicht ohne die Kernkraft auskommen kann. Das zeigt auch eine aktuelle Statistik von Statista aus diesem Jahr, die 92 geplante Neubauten von Atomreaktoren aufweist. Davon sind allein in China 41, in Russland 14 und in Indien 12 geplant. Leider haben wir uns in Deutschland aus ideologischen Überlegungen von diesem Energieträger verabschiedet. Selbst unser Know-How geht mit der Zeit verloren, denn ohne entsprechende Anwendungsfälle ist auch den Hochschulen die Ausbildung aktuell nur noch acht Lehrstühle wert. Hier schließt sich der Kreis zum ersten Thema, denn die letzte vorliegende Erhebung weist 173 Lehrstühle für die Genderforschung aus.

Und hier sollte bei jedem Leser spätestens das Nachdenken beginnen, während dieser Artikel hier endet.


Stefan Brackmann
Bundesvorsitzender
DIE FÖDERALEN



Quellen:
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/international-business/microsoft-entlaesst-komplettes-diversity-team-das-ist-der-grund/
https://www.welt.de/wirtschaft/plus246086566/Bud-Light-Go-woke-go-broke-Kunden-strafen-Transgender-Werbung-ab.html
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-atomkraftwerk-microsoft-100.html