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Zentrale Aufgeregtheit

Föderale Antworten

Stefan Brackmann, 26. Juli 2023 10:03 Uhr

Wieder ein Grund zur Panik!

Jetzt ist sie wieder da, die Welle der zentralen Aufgeregtheit. Wieder ausgelöst durch sogenannte Experten. Je lauter und dramatischer ihre Rede, umso eloquenter vorgetragen und begleitet von einem einnehmenden Auftreten, desto höher ihre Erfolgsaussichten.

Nein, die Rede ist hier nicht von Klima- oder Pandemieexperten, sondern diesmal von Fachleuten über sogenannte CBDC’s - dem zukünftigen digitalen Zentralbankgeld. Nur erstaunlicherweise gleichen sich alle Themen in ihrer Verbreitung an. Die Protagonisten, egal welchen Themas, spielen hervorragend auf der Klaviatur der Angst- und Panikverbreitung. Sie schwimmen förmlich auf der Tsunami-Welle, die sie selbst herbei beten.

Da ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn gleichzeitig neue Bücher vermarktet werden oder andere Merchandise-Artikel vorhanden sind. Jedem muss man zugestehen, Geld zu verdienen. Aber degradieren wir uns dann nicht hier wieder einmal selbst zu einer willfährigen Masse, die es im Zweifelsfall auszunehmen gilt?

Zudem werden weitere Szenarien propagiert, die dazu führen, dass einzelne Aussagen keine breite Öffentlichkeit finden werden, jedoch gut als Aufhänger dienen. Ebenso wird der zeitliche Horizont derart gebeugt, um damit kurzfristige Aufmerksamkeit zu erregen.

Der für uns wichtige Ansatzpunkt der Kritik an digitalen Währungen ist hier zunächst einmal die weitere Zentralisierung. Wieder werden hoheitliche Aufgaben einzelner Länder abgegeben an eine Institution, die keiner wirklichen demokratischen Kontrolle unterliegt. Ob und welche Maßnahmen mit diesen Instrumenten noch möglich sind, steht in den Sternen und kann nur gemutmaßt werden.

Die Abgabe der Geldversorgung an eine zentrale Stelle kann man in diesem Fall auch als eine Art Flucht ansehen. Die Flucht vor der Gewissheit, dass wir in wirtschaftlich schwierigen Fahrwassern unterwegs sind. Die Flucht vor der Verantwortung, damit umzugehen und unbequeme Wahrheiten aussprechen zu müssen.

Diese Feigheit vor der Eigenverantwortung führt zu immer weiteren und zentralisierenden Effekten auf allen Ebenen wirtschaftlichen Handelns. Aber ist es nicht viel wichtiger, für sich selbst einzustehen, ein eigenverantwortliches Leben zu führen? Aus Fehlern zu lernen und sich weiterentwickeln zu können. Sich selber Gedanken über die Zukunft des eigenen Umfeldes zu machen und entsprechend handeln zu können.

Und das sollte Ziel all unseres Handelns sein, verantwortlich mit sich und seiner Umgebung umzugehen. Dann kommen wir uns als Gesellschaft auch wieder näher und müssen weniger nach oben schauen. Wir fühlen uns wohler in einer Gemeinschaft, auf die wir selbst Einfluss nehmen können und identifizieren uns dann auch damit und darin.

Das ist nichts anderes als gelebter Föderalismus, wie er in unserem Grundgesetz verankert ist. Jede Entscheidung ist auf der kleinstmöglichen Ebene zu treffen. Wer diese Verantwortung für sich wahrnimmt, geht gestärkt durchs Leben. Er benötigt nur noch wenige zentrale Bausteine, die die Gesellschaft zusammenhalten und ein freies Wirken in dieser ermöglichen.

Jede Zentralisierung steht dem in der Regel entgegen und führt bei falschen Entscheidungen zu unübersehbaren Auswirkungen.


Stefan Brackmann
Bundesvorsitzender
DIE FÖDERALEN