Wir haben eine Empfehlung an den aktuellen Gesundheitsminister. Nachdem die Corona-Verfolgungs-Apps ins Koma versetzt wurden, könnte sich eine neue App-Generation anbieten. Eine App, in der man seine Tagesvorhaben eingibt und dann von einer KI oder in schwierigen Fällen, einem Beamtenteam aus Berlin, eine Erlaubnis, Verbote oder Einschränkungen erhält.
Während der ganzen Corona-Maßnahmen wusste ganz Deutschland nicht mehr richtig, wer wann was darf. Teilweise blieb man einfach zuhause, weil die Regeln zu kompliziert waren. Dann hatten wir nach Ostern die letzten Beschränkungen überstanden und glaubten aufatmen zu können. Doch Herr Lauterbach scheint die Verbote und Bevormundung für sich entdeckt zu haben. Direkt an den ersten warmen Tagen in diesem Jahr, wurde angekündigt, dass noch im Jahr 2023 Hitzeregelungen umgesetzt werden. Wir verwiesen bereits auf den enormen zusätzlichen Aufwand. Ob Menschen mehr trinken, wenn eine Stimme aus dem Telefon dies verlangt und es nicht prüfen kann, ist fraglich. Wie in einem Land mit zu wenig Pflegekräften, das alles umzusetzen ist, trauen wir uns nicht nachzurechnen. An dieser Stelle können wir auch noch Bezug auf unsere Artikel über Einsamkeit hinweisen - wären nicht so viele Menschen so allein, würde ein lieber Bekannter merken, dass jemand zu wenig trinkt und ihndazu motiviert. Alle anderen Hitzeregelungen wollen wir nicht besprechen. Wir bestreiten die Gefahren durch hohe Temperaturen im Sommer nicht, aber es stellt sich im Moment immer mehr die Frage, wie die Menschheit bisher ohne all diese Regelungen überlebt hat.
Nun wird der nächste Gesetzesentwurf diskutiert. Rauchen soll in Autos, in denen Minderjährige oder Schwangere mitfahren, nicht mehr erlaubt sein. Wir sind selbst keine Raucher und sehen diese Sucht negativ. Die Gefährdung anderer durch die eigenen Marotten ist nicht fair. Jedoch stellt sich auch hier die Frage, wie viele ähnliche Situationen es gibt. Wie viele Gesetze brauchen wir dann? Warum handeln die meisten Staaten immer noch in dem Zwiespalt, durch Rauchen Steuern einzunehmen und es damit zu erlauben und gleichzeitig auf die Gefahren hinzuweisen?
In den letzten Jahren werden in den sozialen Medien ganz ohne Politik Geschicklichkeitsspiele und motorische Sportspiele aus den 80- und 90-er Jahren als lebensgefährlich verspottet. Gleichzeitig zeigen gleich mehrere aktuelle Studien enorme motorische Schwächen bei Kindern und Jugendlichen.
Im Moment gibt es mehr Studenten als Auszubildende, aber das Bildungssystem kann seine Schwächen nicht mehr verstecken. Die Politik hat bisher keine Lösung.
Man versucht scheinbar, die Bevölkerung durch Bevormundung zu retten und gesund zu halten. Doch wir fragen uns, ob durch dieses Abnehmen von Entscheidungen, wieder Themen, mit denen sich jeder auseinandersetzen muss, aus dem Lehrbuch gestrichen werden. Die Bildung wird herabgesenkt und die Menschen werden sich immer weniger Entscheidungen für ihr Leben zutrauen.
Wir fordern eine bessere Allgemeinbildung für alle Niveaus. Jeder Bürger sollte sicher genug über seine Bildung sein, um alltägliche Entscheidungen zu treffen. Kinder und Jugendliche sollten in der Schule Stück für Stück lernen, Alternativen zu vergleichen und abzuwägen. Wir fordern Sportförderung, die Kindern nicht die Motivation an Bewegung nimmt, sondern Talente fördert, ohne dabei anderen die Freude am eigenen, vielleicht niedrigen Niveau oder der Entdeckung alternativer Sportarten zu nehmen. Mit beiden Faktoren zusammen sollten die meisten Bürger die Gefahren kennen und ihre Meinung vertreten können. Regelungen zum Schutz der einzelnen Bürger werden dann weniger relevant und nötig, da mehr Menschen sich selbst zum richtigen Verhalten motivieren. Wir fördern eine Entstigmatisierung der Beanspruchung von Beratungen und professioneller Hilfe. Auf diesem Weg könnte man Geld in Hilfsangebote für Menschen, die sich auf einem Gebiet wirklich hilflos fühlen (zum Beispiel durch Sucht oder mangelndes Wissen) stecken, statt es in Kontrollen zu investieren.
Maren Zaidan
Bundesvorsitzende
DIE FĂ–DERALEN