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Wozu machst du das?

Wieso kritischen Stimmen während der pandemischen Lage so wichtig sind

Rudolf Peschko, 9. Januar 2021 07:00 Uhr

Manchmal lohnt es sich anzuhalten und nachzudenken.

Wieso machst Du das eigentlich? und Was versprichst Du Dir davon?, das sind zwei Fragen, die mir nach meinem ersten Artikel häufiger gestellt wurden und die mich bewegt haben. Denn ich dachte, eigentlich sei die Antwort auf diese beiden Fragen klar.

Kritik während der Pandemie unerwünscht, dadurch aber umso wichtiger

Diese beiden Fragen kann man auch zusammenfassen als die Frage: Wieso sind kritische Stimmen während der pandemischen Lage so wichtig? Bevor ich meine Antwort auf diese Frage gebe, möchte ich einige Dinge festhalten, damit ich nicht missverstanden werde. Es ist unbestritten:

1.: Corona ist unter uns! Alte, bekannte Corona-Viren, die an Atemwegsinfektionen beteiligt sind, kennen wir schon lange. Schätzungsweise sind jedes Jahr ca. 10% der an Grippeinfektionen beteiligten Viren, Corona-Viren. Nun ist ein neues Corona-Virus unter uns. Und einige seiner Mutationen.

2.: Die durch das neuartige Virus ausgelöste Infektion, kann eine Atemwegserkrankung auslösen (Covid-19) und kann dadurch Menschen, insbesondere mit bestimmten Vorerkrankungen, gefährlich werden.

3.: Jedoch: Das hier ist nicht die Pest! Und auch nicht die Zombie-Apokalypse!

Für diejenigen, die Angst vor einer Infektion mit diesem Virus haben, gibt es viele, die für sie sprechen und sie schützen wollen und Schutzmaßnahmen verhängen, als letztes nunmehr die sogenannte Corona-Leinedoch was ist mit denjenigen, die unter diesen Maßnahmen verhängnisvoll leiden? Da wären der Einzelhandel, der Mittelstand, unsere Kinder, deren Eltern und auch deren Großeltern. so insbesondere Letztere?, werden Sie vielleicht fragen. Insbesondere diejenigen Alten, die wir als Risikogruppe bezeichnen, leiden insbesondere in Alten- und Pflegeheimen. Woher ich das weiß? Nun. ich war nicht dort, genauso wenig wie Sie. Und genau das ist das Problem! Unsere Alten in diesen Einrichtungen werden sich selbst überlassen. Indem die Jungen, die sich um sie kümmern, ständig mit einem Test, getestet werden, der sie und ihre Kontaktpersonen im positiv getesteten Fall unter Quarantäne stellt, und dadurch in einer eh stets bereits angespannten Personalschlüssellage in den Einrichtungen, zu derart vielen Ausfällen führen kann, dass unsere Alten sich selbst überlassen werden.

Wenn die positiv Getesteten sicher Infektiös wären, könnte man diese Maßnahme dennoch nachvollziehen. Jedoch wie sieht es bei einem Test aus, der keine Infektion nachweisen kann, sondern nach etwa 40 Vervielfachungen des Probenmaterials jede kleine Spur, die Teil des Virus sein könnte, jedoch nicht zwingend sein muss, bis ins sinnlose Vervielfältig, um eine Aussage vorgeblich treffen zu können, jedoch gerade dadurch eben keine verbindliche Aussage zu einer Infektion treffen kann und erst Recht nicht darüber, ob jemand auch infektiös ist? Ja, wie sieht es in einem solchen Fall aus? Können wir so etwas verantworten? Verantworten, dass wir diejenigen, die vorgeblich durch uns alle hart treffende Maßnahmen geschützt werden sollen, verwahrlost werden? Verantwortungen, dass diese Menschen vereinsamen und allein in ihrem Bett an Einsamkeit und Vernachlässigung zu Grunde gehen?

Wen schützen wir denn dann?

Und unsere Unternehmer, insbesondere den Einzelhandel und den Mittelstand überziehen wir durch die Bank weg mit einem Berufsverbot (sofern wir deren Werken und Wirken nicht als existentiell notwendig für den täglichen Grundbedarf unserer Gesellschaft halten)? Rauben ihnen ihre Existenzen, ihr Lebenswerk? So, dass sich sogar einige von ihnen das Leben nahmen und möglicherweise noch nehmen werden.

Und unsere Kleinsten, denen rauben wir einen Großteil ihrer Entwicklungsnotwendigkeiten in den ersten Lebensjahren? Weil sie nicht mehr miteinander spielen, sich nicht mehr miteinander treffen können, sie keine frühkindliche Erziehung in KiTas und Kindergärten mehr genießen dürfen. Sie nicht mehr in den Zoo dürfen, nicht mehr auf den Spielplatz. Was Hansi nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! ist eine alte Lebensweisheit. Was kümmert uns das Wissen der Alten in Bezug auf unsere Jungen?

Was kümmert uns überhaupt das Wissen unsere Epidemologen, weiteren Wissenschaftlern und Medizinern, die uns sagen, dass wir lernen müssen mit dem Virus zu leben und dass diese drakonischen Maßnahmen nicht dazu geeignet sind, die Ausbreitung einzudämmen, da sich das Virus weit über die Luft übertragen kann? Zum Glück ist Herr Lauterbach - der überall da zu sein scheint, wenn es darum geht, uns Angst zu machen - der einen vollständigen, unbefristeten Lockdown fordert, bis der Inzidenzwert unter 25 ist, noch nicht auf die Idee gekommen, uns zu sagen, dass wir einfach nur aufhören müssen, zu atmen, damit wir uns nicht mehr anstecken können.

Was kümmern uns die Kollateralschäden? Wir haben doch als Nation schon Schlimmeres erlebt, haben nach 1945 das Land wieder aufgebaut und zur Blüte gebracht. Also alles nur halb so schlimm? Für diejenigen, die unter den Kollateralschäden sind bzw. noch sein werden, ist dies jedoch durchaus sehr schlimm. Das mag sich ein Politiker nicht vorstellen können, seine Diäten sind ja nicht in Gefahr und vom Leben und den Nöten der Menschen bekommt er in seinem Elfenbeinturm oftmals auch nichts mehr mit.

Beispielsweise die weltweit monatlich 15.000 bis 30.000 an Mangelernährung und medizinischer Unterversorgung sterbenden Kinder unter 5 Jahren. Ach, diese Zahl gab es schon vor der Pandemie? Ja, stimmt. Aber jetzt ist aufgrund der weltweiten Lockdowns und damit der zusammengebrochenen Lieferketten, diese Anzahl nochmals hinzugekommen. Also diese 15.000 bis 30.000 Kinder unter 5 Jahren sterben aufgrund dieser Maßnahmen zusätzlich monatlich! Das sind zusätzlich mittlerweile bald ungefähr 300.000 tote Kinder die unsere Lockdowns zu verantworten haben! Wir sahen die Särge von Bergamo, die sich türmten, u.a. weil die Leichenbestatter in Quarantäne waren. Dies hat uns wohl Angst-traumatisiert. Die Särge dieser toten kleinen Kinder, die nunmehr keine Zukunft haben, die sehen wir nicht. Also wen kümmert‘s? Sind wir so abgestumpft? So leicht zu verängstigten und in die Irre zu leiten? Wer von uns, vorwiegend 80+, möchte sagen: Mein Leben wurde gerettet und dafür das Leben eines fremden, mir unbekannten Kindes geopfert.

Auf der Titanic rief man noch, als es in die Rettungsboote ging: Frauen und Kinder zuerst!

Heute heißt es unter den Kollateralschäden: Alte und Kinder zuerst?

Wo sind wir als Gesellschaft gelandet? Haben wir so viel Angst irgendwann einmal sterben zu können, dass wir dafür wie der Volksmund es nennt, bereit sind, über Leichen zu gehen?

All diese Fragen lese ich nirgendwo auf den Titelseiten unserer Presse, sehe ich nicht thematisiert im Fernsehen und höre ich nicht von unseren Politikern. Und wenn ich irgendwo dazu etwas lese, sehe oder höre, schallt es mir pauschal entgegen: Fakenews, Covidioten, Aluhutträger, Verschwörungstheoretiker und Rechtsradikale. Denn dann muss man sich mit dem, was diese derart diffamierten Gruppen von sich geben, nicht mehr auseinandersetzen. So einfach ist das!

Finde nur ich das äußerst extrem und einseitig? Entschuldigen Sie, ich meinte natürlich alternativlos! - für mich das Unwort der letzten Jahre! Alternativlos bedeutet doch eigentlich nur: zu dumm, zu einfältig, zu uninteressiert, zu ignorant, zu faul, um sich kreative Gedanken zu machen, um nach alternativen Lösungen zu suchen und anzuwenden. Alternativlos ist doch eigentlich nur eines im Leben, wie mein Vater mir bereits als Kind beibrachte: Der Tod! Und mit dem möchten wir uns nicht auseinandersetzen.

Und damals wollte ich ihm dies nicht glauben. Heute bin ich Erwachsen. Und da weiss ich, dass er Recht hat.

Für alles andere im Leben gibt es stets Alternativen! Daran sollten wir uns wieder erinnern.

Und weil diese Fragen nicht von unserer Gesellschaft beantwortet werden, ja nicht einmal hinreichend gestellt werden, stelle ich sie und versuche mögliche Alternativen aufzuzeigen und Denkanstöße zu geben. Und das obwohl oder vielleicht sogar gerade weil uns Herr Wieler sagte: Diese Maßnahmen dürfen niemals auch nur hinterfragt werden! - Ich frage: Wieso eigentlich nicht?


Rudolf Peschko
stellvertretender Bundesgeschäftsführer
DIE FÖDERALEN