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Sichtweisen

Woran man die Spaltung unserer Gesellschaft erkennt

Stefan Brackmann, 31. Dezember 2020 14:00 Uhr

Das alternative Unwort des Jahres 2020 in der neuen Normalität

Wurde Ende November noch das Wort des Jahres gekürt: „Corona-Pandemie“, so steht die Wahl des Unwortes des Jahres noch aus. Wir konnten und wollten nicht so lange warten und haben im November zur Abstimmung zum „Föderalen Unwort des Jahres“ aufgerufen. Fast 900 Teilnehmer wählten folgende Gewinner:

  1. Die neue Normalität 27 %
  2. Covidiot 21 %
  3. Social Distancing 16 %

Wer eine Pandemie zum Wort des Jahres wählt, der könnte auch einen meiner Artikel zum Pulitzer-Preis anmelden. Oder gleich eine Sammlung meiner Werke zum Literaturpreis XY. Eine Pandemie ist eine Pandemie und eignet sich nicht für irgendwelche Preise.

Genauso wenig wie sich Professor Dr. Cristian Drosten in meinen Augen zum Mann des Jahres eignet. Leider ist auch das Wirklichkeit geworden, ausgerechnet in der Umfrage der deutschen Ausgabe des Playboy.

Sind die Deutschen tatsächlich so süchtig nach „Negativität“, nach Selbstbestrafung oder noch Schlimmerem? Geht es uns zu gut, dass wir uns in unserer Opferrolle wohlfühlen? Ich komme immer wieder auf das Thema Eigenverantwortung zu sprechen. Wenn wir ständig anderen die Hoheit über unser Leben anvertrauen, verlieren wir ein Stück von uns selbst. Leider ist da obiger Professor wie der Rattenfänger von Hameln. Mit seinem teilweise jugendlich unbekümmerten Auftreten und der vermeintlichen, wissenschaftlichen Ausdrucksweise werden ihm viele Fehler verziehen. Eigenes Nachdenken und Hinterfragen, wie es bei allen wissenschaftlichen Äußerungen und insbesondere Forschungen gibt, werden ad Acta gelegt.

Wie konnte es nur soweit kommen? Diese Frage stelle ich mir schon lange. Wir sind in unserer kleinen, heilen Welt gefangen. Das wird mit entsprechenden Maßnahmen seitens der Regierungen unterstützt und sogar gefördert. Die große Welt hingegen hat sich schon länger in eine Richtung entwickelt, die uns langfristig nicht gefallen wird. Unsere Art zu leben wird davon massiv betroffen sein.

Wir können nur hoffen, aus dieser unserer kleinen Blase ausbrechen zu können, um das Unheil, welches auf uns zurollt, noch abwenden zu können.

Ich würde mir als Worte des Jahres: Hoffnung, Vertrauen, Zuversicht, Frieden, Freiheit und Liebe vorstellen. Damit wären wir als Gesellschaft tragfähig und könnten befreit in eine gute Zeit blicken.

In diesem Sinne – auf ein Gutes, hoffnungsvolles Jahr 2021!


Stefan Brackmann
Bundesvorsitzender
DIE FĂ–DERALEN



Quellen:
https://www.die-foederalen.de/themen/brackies-ecke/2020-11-30-deutschesprache- wenn-selbst-experten-spielen
https://www.playboy.de/lifestyle/die-playboy-umfrage-des-monats