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Die Corona-Todesopfer

In der Corona-Krise sterben kurz- oder langfristig viele Menschen, aber oft nicht an Covid-19

Maren Zaidan, 23. Dezember 2020 12:30 Uhr

Jedes Opfer der Krise zählt.

Die Medien berichten täglich über die Corona-Oper und die Menschen, die an Covid-19 sterben. Jeder Mensch ist ein Verlust und bedeutet hoffentlich vielen Menschen genug, um ihn zu trauern. Seit Anfang 2020 konzentriert sich die ganze Welt auf den einen Virus. Dabei geht vieles andere jedoch unter.

Wenn alles auf eine Krankheit konzentriert wird, ist kein Geld, keine Logistik und keine Arbeitskräfte mehr für andere Probleme da. Bereits im April warnte Dr. Andreas Gassen, dass es durch die Corona-Maßnahmen mehr Tote als durch den Virus selbst geben könnte.

Wir haben bereits mehrmals auf die Selbstmorde während der Krise hingewiesen. Diese begründen sich in Einsamkeit, wirtschaftlichen Notständen und anderen Nebeneffekten der Krise. Doch auch die Angst rauszugehen bzw. zum Therapeuten zu gehen, verschlimmert natürlich manche psychische Störung bis zum Suizid(versuch). Dasselbe gilt für körperliche Erkrankungen. Auch auf die verschobenen OPs und Behandlungen, die einiges schlimmer machen, in manchen Fällen auch bis zum Tod, sind wir bereits eingegangen. Krebs-, Geburtshilfe und andere Operationen sind in ihrem Anteil stark gesunken. Als Beispiel: Die Behandlung von akuten Herzinfarkten nahm dieses Jahr um 40% ab. Die Kinder- und Jugendlichen, denen die normale Kindheit und Jugend vom Staat genommen wird, haben noch in der Entwicklung befindliche Gehirne. Unser Gehirn ist plastisch, aber manche Dinge sind nicht nachzuholen. Was für Konsequenzen eine solche Kindheit hat, werden wir erst in den nächsten Jahrzehnten lernen. Wie viele mit diesen Konsequenzen nicht leben können auch.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung wies Anfang diesen Monats darauf hin, dass die durchgeführten AIDS-Tests dieses Jahre weltweit gesunken sind, dafür ist die Zahl der Neuinfektionen stärker gestiegen als sonst und viele Patienten erhielten kein Behandlung. Durch die weltweiten Corona-Maßnahmen kam es zu mehr sexueller und häuslicher Gewalt und somit auch in Folge dessen zu AIDS-Infektionen.

Die Welt Hunger Hilfe warnt vor einer durch die Corona-Krise ausgelöste Hungersnot für die Ärmsten der Ärmsten. Die Wirtschafts- und Finanzkrise lässt die Menschen in armen Ländern ihre Felder nicht mehr bewirtschaften. Geld aus den Industriestaaten kommt auch nicht mehr in dem Maße wie zuvor. Wer mit sich selbst zu kämpfen hat, hilft seltener anderen. Auch die medizinische Versorgung und Vorsorge in Afrika ist abgeflacht. Während die Menschen sich hier, um einen schlecht getesteten Impfstoff streiten, fallen in dort sinnvolle Impfungen für Kinder aus und andere Infektionskrankheiten als Covid-19 breiten sich aus.

Die Medikamente werden, wie wir Anfang des Jahres feststellen konnten in Europa erforscht. Hergestellt werden auch sie inzwischen häufig in Asien. Infolge dessen, hatte wir Anfang des Jahres Lieferengpässe. Wenn schwerkranke Menschen nicht mehr zum Arzt gehen, weil sie Angst vor mehr Krankheit haben und gleichzeitig keine Medikamente mehr erhalten, ist ihr größtes Problem nicht der Corona-Virus.


Maren Zaidan
Bundesvorsitzende der Partei DIE FĂ–DERALEN



Quellen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-pandemie-schwaecht-schutz-vor-hiv-und-aids-a-c999dc17-417f-4fd3-89b7-37fdd9eb5ab5
https://www.welthungerhilfe.de/hunger/hungersnot-auf-der-welt-ursachen-folgen/
https://www.medinside.ch/de/post/sind-kollateralschaeden-vermeidbar-handlungsbedarf-aus-der-corona-krise
https://www.ebm-netzwerk.de/de/veroeffentlichungen/covid-19
https://www.welt.de/wirtschaft/article208557665/Wegen-Corona-In-Deutschland-wurden-908-000-OPs-aufgeschoben.html