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Statistik für Angstmacher

Wenn offensichtlich ausgeblendet wird

Stefan Brackmann, 14. September 2021 08:00 Uhr

Jeden Tag bin ich morgens gespannt auf die Informationen, die von den bekannten Medien veröffentlicht werden. Heute bin ich zum Beispiel auf eine Statistik des Handelsblattes im Morning Briefing gestoßen (worden!). Da wird von ökonomischen Schäden durch einen erneuten Lockdown gesprochen. Diese betragen laut der dargelegten Berechnung bei einem kompletten Lockdown 52.000.000.000 € oder eine negative Auswirkung auf das Bruttoinlandsprodukt für 2022 in Höhe von 0,60 %.

Dem gegenübergestellt werden zwei Zahlen für die Szenarien 2G und 3G, die selbstverständlich wirtschaftlich einen deutlich geringeren, bzw. nur einen marginalen Schaden verursachen. Im Bestfall werden wir bei einem absoluten Rückgang von 6.500.000.000 € oder 0,075 % auslaufen. Hiermit wird der Allgemeinheit suggeriert, dass das Einsperren der Ungeimpften das kleinere Übel ausmacht. Was für ein perfides Spiel mit den Zahlen.

Auf die Idee auch eine Berechnung ohne Lockdown durchzuführen, kommt das Handelsblatt leider nicht. Ob der Datenlieferant DIW (DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsplanung GmbH) solche Daten veröffentlicht hat, konnte ich leider nicht herausfinden.

Meiner Meinung nach, hätte der Verzicht auf einen Lockdown einen positiven Effekt auf die Wirtschaft. Denn dadurch könnte sich wieder eine positivere Stimmung in der Bevölkerung durchsetzen, die sich auch aus einem deutlichen Nachholbedarf in vielen Bereichen einfach erklären lässt. Man möchte mit der Familie wieder etwas unternehmen, Zoobesuche, Schwimmbäder oder Einkaufserlebnisse fehlten in der letzten Zeit. Auch private Gruppen wie Sportvereine, gesellige Runden werden die aktuell aufgebauten Hürden (geimpft, nicht geimpft oder genesen) zumindest teil- oder zeitweise überwinden können.

Der Grillparty am Wochenende, dem privaten Fußballturnier oder anderen Freizeitaktivitäten steht dann nämlich nichts mehr im Wege.

Wenn man sich jedoch die Überschrift des ausführlichen Artikels (Bezahlschranke!) ansieht, dann zeigt sich auch auf den ersten Blick, wie hier mit Angst und Negativität Stimmung gemacht wird:

Wirtschaftsforscher warnen vor erneutem Lockdown Ökonomischer Schaden wäre immens

Wenn doch gewarnt wird, wäre dann nicht besser, einen positiven Lösungsansatz an die Stelle der Panikmache zu stellen? Sonst heißt es doch auch immer: Gewarnt wird vor…, wir bitten Sie, folgendes (zur Vermeidung!) zu tun.


Stefan Brackmann
Bundesvorsitzender
DIE FÖDERALEN



Quelle:
https://www.handelsblatt.com/politik/kosten-der-corona-massnahmen-wirtschaftsforscher-warnen-vor-erneutem-lockdown-oekonomischer-schaden-waere- immens/27603190.html?utm_campaign=hb-morningbriefing&utm_source=red&utm_medium=nl&utm_content=13092021