Alles andere als anders

In den letzten Tagen hat sich ein Mann namens Markus Söder öffentlich geäußert. Zunächst einmal habe ich das nicht so richtig zur Kenntnis genommen, erschien mir doch die Wortwahl nicht besonders einladend zu sein. Aber vielleicht benötigen wir in Deutschland wieder einmal einen vernünftigen, ordentlichen Diskurs auch im Bundestag.

Ich erinnere mich an Zeiten, an denen sich dort Größen wie Herbert Wehner und Willy Brandt mit Franz Josef Strauß dort ordentlich ausgetauscht haben. So werden Debatten geführt. Heute werden einfach einige Behauptungen auf Twitter oder anderen sozialen Plattformen veröffentlicht und in belanglosen Interviews wiederholt.

Nicht einmal die Presse hat aktuell den Biss, die Lücken im kritischen Diskurs zu füllen. Einzelne Ausreißer führen nur dazu, dass man diesen Verlust deutlicher zu spüren vermag. Aktuell scheint es geboten zu sein, anders- und mitdenkende Bürger zu beschimpfen, zu diffamieren und sie auszugrenzen. Dies wird kaum hinterfragt, es wird noch nicht einmal eruiert, warum sich in der öffentlichen Wahrnehmung ein Unmut breitmacht, den man bisher nur unterschwellig wahrnehmen konnte.

Von Herrn Söder kamen in den letzten Tagen Aussagen, dass es Angriffe auf die Demokratie geben würde, wir eine andere Demokratie fordern würden. Und genau hier bin ich wieder bei Herrn Strauß, dem einmal von Willy Brandt im Bundestag zugerufen wurde, dass in Bayern die Uhren anders laufen würden. Seine Antwort war die Folgende: Wenn Willy Brandt sagt, in Bayern laufen die Uhren anders, stimmt das. Denn hier gehen sie richtig.

Jetzt stellt sich mir die Frage, was ist passiert, dass in Bayern die Uhren auf einmal falsch laufen? Nicht ohne Grund startet ab dem 14. Oktober in Bayern erstmals ein Volksbegehren, um den Landtag abzuberufen. Denn Demokratie in unserem Sinne entspricht eher der ursprünglichen Definition und diese bedeutet nichts anderes als dass alle Macht vom Volke ausgeht!

Stefan Brackmann
Bundesvorsitzender
DIE FÖDERALEN

Quelle:
Twitter; https://gutezitate.com/zitat/125470