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Grenzen(-los)

Auch indirekt können Grenzen überschritten werden

Stefan Brackmann, 24. August 2021 08:45 Uhr

Da erreichen mich doch in den letzten Tagen viele Nachrichten, Bilder oder Kurznachrichten, die es schaffen, meine Nachdenklichkeit in neue Höhen zu treiben.

Wenn Politiker (fast) aller Richtungen behaupten, es gibt und es wird keine Impfpflicht (ein Wort mit zwei pf nur so nebenbei) geben, dann gibt es für mich nur eine Übersetzung. Diese lautet dann: Wir haben einen Umweg gefunden!

Und dieser ist so perfide und niederträchtig, dass es schon schmerzt. Auch wenn ich mich wiederhole, die Väter gut, dass ich hier nicht gendertechnisch versage - unseres Grundgesetzes würden sich schämen und im Grab umdrehen.

Da gibt es zunächst einmal ein Schreiben, in dem klar dargelegt wird, dass Wahlhelfer für die Bundestagswahl geimpft oder genesen sein müssen. Ungeimpfte werden nicht zugelassen! Ebenso gibt es erste Nachrichten, dass Studenten/Schüler ebenfalls nur zur Prüfung zugelassen werden, wenn sie diesen Kriterien entsprechen. Und ganz neu gibt es an einigen Universitäten am Eingang Schilder, dass nur den bevorzugten Studenten Einlass gewährt wird.

Auch eine indirekte Impfpflicht ist eine Impfpflicht! Und zwar für diejenigen, die es sich nicht leisten können oder wollen, ihren eingeschlagenen Weg zu verlassen. Ob es nun Schüler/Studenten sind, die ihre Prüfung ablegen wollen oder Wähler (keine Sorge, die Diskussion kommt auch noch, trotz oder wegen der Briefwahlmöglichkeit), die einfach nur ihr demokratisches Recht wahrnehmen wollen. Polizeibeamte, Ärzte oder Pfleger können schon länger den auf sie lastenden Druck verspüren.

Ab wann wird dieser unerträglich? Wie dick müssen rote Grenzen noch ausfallen, damit wir als Gesellschaft darüber stolpern, um mit der Nase auf die harte Wirklichkeit aufzuschlagen? Was dann aber passiert, möchte ich mir aktuell noch nicht ausmalen.


Stefan Brackmann
Bundesvorsitzender
DIE FÖDERALEN



Quellen:
Bilder von Hochschul-Eingängen; vorliegender (anonymisierter) Brief