Heute werde ich mich bei einem Großteil der Bevölkerung in unserem Lande
unbeliebt machen. Aber was sagt eine deutsche Redewendung: Wat mutt, dat
mutt.
Ich schreibe hier ĂĽber FuĂźball! Was ist also in den letzten Tagen
passiert, das mich zu diesem Schritt bewegt?
Zunächst einmal wurde vor kurzem ein Video geteilt, das einen Polizeieinsatz auf einem Spiel-/Bolzplatz zeigte. Einige Kinder wollten dort wohl Fußball spielen, was ihnen verwehrt wurde. Dies ist aus vielen Gründen in meinen Augen äußerst fragwürdig. Hier wird unseren Kindern eine weitere Möglichkeit genommen, sich unter ihresgleichen zu bewegen und sich an frischer Luft auszutoben.
Viele Kommentare sind zu diesem Vorfall geschrieben worden. Einer davon ist bei
mir hängen geblieben: 22 Millionäre dürfen Fußball spielen aber unsere Kinder
nicht!
Dieser Aussage trifft es schon sehr gut. Doch warum diese
Ungleichbehandlung? Kann es nicht sein, dass es sich hier um einen Teil der
Brot und Spiele-Politik
in unserem Lande handelt? So kann ein GroĂźteil
unserer Bevölkerung am Wochenende sich dem Geschehen auf dem grünen Rasen
widmen. In dieser Zeit werden sie daran gehindert, sich mit der aktuellen
politischen und gesellschaftlichen Lage in unserem Land auseinander zu setzen.
Zusätzlich haben die Fernsehanstalten die Möglichkeit, ihre einseitige
Berichterstattung den Abgelenkten
zukommen zu lassen.
Doch das war nur ein Punkt, der mich zu diesem Artikel treibt. Gestern verfolgte ich ein Gespräch beim Einkaufen. Dort unterhielten sich zwei Damen und schienen sehr aufgelöst zu sein. Ein Partner war wohl selbständig und kann aufgrund der aktuellen Einschränkungen sein Geschäft nicht betreiben und ist finanziell am Ende. Die Frau berichtete, dass sie am Wochenende sich bei den Kindern eingeladen haben, damit sie etwas zu essen bekommen!
Dies erinnert mich an das Marie Antoinette zugeschriebene Zitat: Wenn sie kein
Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!
Vielen kleinen Unternehmen in
Deutschland geht es ähnlich. Zugesagte Hilfen kommen nicht oder nicht zeitnah
an, sind nicht unbĂĽrokratisch und mĂĽssen teilweise zurĂĽckgegeben werden, da sie
gegen europäische Rechtsnormen verstoßen. Geht man so mit einem wichtigen
Standbein unserer Gesellschaft, dem hoch gelobten Mittelstand um?
Diese Frage gipfelte dann gestern noch in der Pressenachricht, dass der VfB Stuttgart einen KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Kredit in Höhe von € 25.000.000,— erhalten hat. Selbst im Kicker wird als Grund das Narrativ - die Pandemie bringe die Vereine in finanzielle Nöte – genannt. Ich kann immer nur wiederholen, nicht die Pandemie ist verantwortlich, sondern die verfehlten und nicht verhältnismäßigen Maßnahmen seitens der Gesetz- und Verordnungsgeber.
Ich wĂĽrde mir wĂĽnschen, dass jeder FuĂźballbegeisterte vor dem Griff in die ChipstĂĽte einmal diesen Artikel liest und zumindest fĂĽr einen kurzen Zeitraum den Verstand bemĂĽht.
Stefan Brackmann
Bundesvorsitzender
DIE FĂ–DERALEN
Quelle: Netzfund; Kicker