Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit, der Angst und Ungewissheit. Ob diese Gefühle berechtigt sind oder nur künstlich herbeigeführt wurden, sei an dieser Stelle ausnahmsweise einmal nicht relevant.
Durch diese die Menschen stark beeinflussenden Emotionen ist auch deren Verhalten sehr gut prognostizierbar, im schlimmsten Fall sogar steuerbar. Das ist seit langer Zeit bekannt und wird – auch in aktuellen Büchern – sehr gut beschrieben.
Trotz dieses Wissens funktionieren diese Beeinflussungsmethoden ausgezeichnet. Selbst augenscheinlich homogene Gruppen, die ein klares Ziel vor Augen haben, können mit minimalstem Aufwand gespalten, verunsichert und bis in die Selbstzerstörung getrieben werden. Das Wort Zersetzung sei hier genannt, es wird dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der DDR zugeschrieben.
Ein kleiner Post hier, etwas Kritisches da geschrieben und schon hat man die
besten Voraussetzungen geschaffen. Wenn dann eine Nachricht in GROSSBUCHSTABEN
oder besser noch: in G R O S S B U C H S T A B E N mit mehreren
Anführungszeichen geschrieben wird, weiß man, dass man am Ziel angekommen ist.
Großbuchstaben gelten im Internet als Schreien
.
Jetzt kommen wir zum Thema. Wer schreit, hat Recht!
heißt ein Sprichwort.
Eine Steigerung davon gibt es auch noch, ergänzt um die Worte: am Lautesten
.
Das ist tatsächlich häufig anzutreffen. Denn die Schreihälse hört man, die
bekommen Aufmerksamkeit. Deshalb findet man solche Menschen oft an Positionen,
die öffentlichkeitswirksam sind.
Doch ist das der richtige Weg? Es gibt auch Gegenbeispiele, die sagen: Wer schreit, hat Unrecht. Ihm fehlen die Argumente. Und am wichtigsten, es fehlt dem Schreienden an Empathie.
Hier ist jetzt der Leise
gefragt, der Einfühlende, der Mit- und an den
Anderen-Denkende. Er ist in der Lage, zuzuhören, nicht zu sprechen. Er ist in
der Lage, die richtigen Fragen zu stellen und sein Gegenüber ernst zu nehmen.
Ernst zu nehmen mit allen Ängsten und Nöten. Aber auch mit allen seinen
Fähigkeiten, seinen Ideen. Denn jeder Mensch ist einzigartig und kann seinem
Herzen folgen und sich in irgendeiner Form einbringen. Einbringen in ein
großes, Ganzes, das man Gemeinschaft nennt. Möge diese Gemeinschaft die Basis
sein für eine neue, friedliche und für Alle segensreiche Zukunft!
Den Mutigen und Leisen gehört diese Zeit!
Stefan Brackmann
stellvertretender Bundesgeschäftsführer
DIE FÖDERALEN
Quelle: Inspiration durch einen lieben Menschen