Eines der Dauerthemen ist das föderale Schulsystem in Deutschland. Auch aktuell wird wieder darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, dass Schule in Deutschland Ländersache ist. Schon der Name unserer Partei verpflichtet uns, ein Statement zu diesem Thema abzugeben.
Wir bekennen uns zu unserem Namen und der Hauptidee unserer Partei: dem Föderalismus, auch im Bildungssystem. Doch auch für uns gibt es ein
aber
. Solange Bildung Ländersache ist, kann voneinander gelernt werden. Dies hat man immer wieder ganz besonders im Schulsystem gesehen. Als viele der Meinung waren, dass die Entscheidung für Gymnasium, Realschule oder Hauptschule viel zu früh getroffen wird, hat Berlin es einfach durch eine längere Grundschulzeit ausprobiert, während die anderen Länder bei vier Jahren Grundschule geblieben sind. Während ein paar Bundesländer sehr konservative Einstellungen zur Wahl der Leistungskurse in der Oberstufe haben, sind andere offener. Die Schultypen und die Jahre bis zum Abitur unterscheiden sich. Es gibt noch viele andere Beispiele. Das bringt den Vorteil, dass gemessen werden kann, welche Effekte getroffene Maßnahmen haben. Wenn etwas ein Misserfolg ist, kann es im kleineren Rahmen zurückgenommen werden. Aus Erfolgen kann gelernt und nachgeahmt werden.Die Kehrseite des Föderalismus im Schulsystem ist jener Punkt im Leben, in dem verschiedene Bundesländer zusammenkommen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Umzug von einem Bundesland in ein anderes. Da wird dann das erste Semester an einer Hochschule in einem anderen Bundesland zu einem föderalen Erfahrungsaustausch. Nicht jedes Thema wurde im Abitur überall gleich gewichtet oder in der Tiefe behandelt wie im anderen. Ist man im ersten Moment noch stolz auf seine Expertise in einem Bereich, fällt man in einem anderen frustriert zurück.
So entstehen im besten Fall neue Bekanntschaften durch den gegenseitigen Austausch und Unterstützung. Vielfach werden aber auch Brückenkurse angeboten, wo nicht nur diese Unterschiede, sondern auch ungünstig gewählte Fächerkombinationen im Abitur ausgeglichen werden können.
Wenn wir die Vor- und Nachteile sehen, wie stellen wir uns den Umgang mit dem Thema Schule und Föderalismus vor? Wir sehen einen Sinn darin, dass verschiedene Bundesländer unterschiedliche Wege gehen. Doch wir glauben an gemeinsame Grundpfeiler, auf die man die weitere Ausbildung aufbauen kann und die in einer föderalen Struktur ihre Vorteile durch den möglichen Wettbewerb entwickeln. Ein Umzug und eine bundeslandunabhängige Berufsausbildung dürften dadurch nicht erschwert werden und nur zum Nutzen und Weiterentwicklung aller führen.
Maren Zaidan und Stefan Brackmann
Die Bundesvorsitzenden
DIE FĂ–DERALEN
Quelle:
https://www.rnd.de/politik/bildung-in-deutschland-mangelhaftes-schulsystem-warum-die-laender-beim-foederalen-system-bleiben-QTNMDVNDBBHDXDHVHMJFBOJTAY.html