Die Kultusministerkonferenz diskutiert, ob man die Schulen wieder öffnen soll. Der offensichtliche Grund hierfür ist es, dass Fernunterricht, egal ob digital oder per Post, kein adäquater Ersatz für Präsenzunterricht ist. Bereits der Lockdown Anfang des Jahres verursachte einen gewaltigen Rückstand beim Lernfortschritt, und dieser wird sich jetzt vergrößern.
Grundlage für die Schulschließungen und den Distanzunterricht sind die Inzidenzzahlen, und so wird diskutiert, dass eine Lockerung an Spielräume bei den Inzidenzzahlen gebunden werden soll. Was wir wissen: Der wissenschaftliche Wert der Inzidenzzahlen ist relativ gering. Diagnostische motivierte Testungen können nicht zur Basis wissenschaftlicher Aussagen genommen werden, da sie nicht dem Anspruch der statistischen Probennahme entsprechen. Auch ist die wissenschaftliche Aussagekraft der PCR-Tests gering, da man ihre Empfindlichkeit und somit das Testergebnis vom der gewählten Empfindlichkeit abhängt.
Vor allem, wir befinden uns aktuell in der Erkältungszeit, und das nahezu pünktliche Einsetzen der Coronawelle mit der Erkältungszeit deutet an, wann die Coronawelle wieder zu Ende ist. Die Inzidenzzahlen werden vermutlich, wie im letzten Jahr, im April anfangen zu sinken, wenn der Frühling einsetzt. Entsprechend der gesetzten Standards werden wir vermutlich die geforderten Zahlen erst im Mai erreichen und die Schulen öffnen können.
Die Bildungsminister werden sich fragen müssen, ob sie wirklich das zweite Halbjahr abhaken wollen. Dann müssten wir bald darüber nachdenken, dass die Schüler ein weiteres Schuljahr besuchen müssen, um den Stoff nachzuholen, den sie jetzt nicht erarbeiten können. Die baden-württembergische Kultusministern Susanne Eisenmann erkennt mit ihrer Forderung, die Schulen einfach wieder zu öffnen, als einzige die Realität an.
Die jetzige Situation zeigt, dass unsere Forderungen, den einzigen Weg aus der Krise bieten. Wir, die Partei die Föderalen, fordern ein Testprogramm, welches wissenschaftlichen Standards entspricht, damit wir ein nutzbares Lagebild erstellen können.
Wenn 11 Millionen Schülern bald ein ganzes Jahr ihrer Lebenszeit geraubt wird, dann ist das ein zu hoher Preis. Denn 11 Millionen verlorene Jahre entsprechen bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren der Lebenszeit von etwa 140000 Menschenleben. Daher ist unsere Forderung, die Schulen zu öffnen, ethisch die einzig richtige Entscheidung.
Richard Capek
Beisiter des Bundesstandes
DIE FÖDERALEN
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/KMK-knickt-ein-Schulen-bleiben-geschlossen-article22269618.html